on my way Backpacking, roadtripping and travelling the world

10Dec/100

First days in Down Under

Even there was some snowfall back in Germany my flight left Frankfurt without any delay. I was lucky to get a seat at the emergency exit, so I could stretch my legs and get some sleep. Besides dinner and breakfast I slept mostly all the flight to singapore, where I had to get off the airplane in order to re-board it just 45 minutes later. I could get some more sleep on the second flight to Sydney so after changing planes again I arrived in Brisbane well-rested.
Arranged by my university I was picked up from the airport and was brought to Roma Street where I met my former flatmate Verena and her friend Elena shortly later. They have been staying in Brisbane 6 weeks now, and showed me around. After a small breakfast and some urgently needed espresso we went up to Mount Coot-tha and came just in time to see some jets fly over the lookout and central brisbane. The weather was cloudy but nevertheless I enjoyed the view of the town I will be living in for the next 18 months.
In the afternoon I moved into my flat in Paddington and met my new flatmate Hugo, a nice guy from Columbia. My room is really nice with all the furniture I need and with a beautiful view over the skyline of Brisbane. After unpacking my bag and arranging my stuff I was so tired that I immediately fell asleep.
On the next day it started raining and I realized what it means to arrive in the most rainy summer Australia has seen for several years. We planned to visit the Koala sanctuary just out of town, but as we arrived there it started raining so hard, that we decided to go back to town and spend the day doing some shopping in the Indooroopilly Mall. I bought a SIM card and a mobile internet stick so I'm set for the first if it comes to communication. The second night was as the first one without any problems falling asleep. So beside a small jet-lag I did not suffer of any lack of sleep.
After Verena and Elena both left Australia and flew back home I nevertheless wasn't on my own. A former colleague of a friend is doing her au-pair here in brisbane, so the next day I met her and the two boys Alex (3yrs) and Robin (6yrs) she's taking care of. The boys were quite excited to have a man to play around with so I spent the whole day playing hide and seek and splashing in the pool - this was quite tiring.
After the weekend I finally got to meet my study advisor at QUT business school. My campus Garden Point is situated next to the Botanical Garden and the nearby park. Close to town and just across the river from South Bank and the in-city Streets Beach. The campus itself is really well maintained, and there are some ongoing constructions rebuilding some of the blocks. Block B, containing my Business School, is fairly close to Brisbane CBD (Central Business District), and all my lecture rooms are situated on the 4th Level. It was nice strolling around the corridor knowing, this will be the place I will be studying for the next year and a half. I was welcomed by my advisor and was told all the important information I need. There will be a orientation session the week before my studies begin, so till then i still can relax.
Later in the afternoon I visited the QUT Accommodation Service which provides information and help in finding a room or flat in and around Brisbane. They offer a dedicated website offering various accommodation options, which is really helpful if you're new in town.
The most accommodation is available at short notice as there is a bigger supply than there is demand so I should be fine looking for accommodation at the end of this year. In the meantime I'm awaiting my bike to arrive from Germany so I can take a closer look at all the suburbs in Brisbane, that are an option for me to live in.

4Dec/100

Good Bye Germany

Hoch über Herrenberg steht die Stiftskirche da - bei winterlichen Temperaturen und Schneefall ist sie in ein weisses Gewand gehüllt - und verabschiedet mich als ich mit der S-Bahn Richtung Stuttgart fahre. Der Kessel ist ebenfalls in ein friedliches weiss getaucht, als ich mit dem Zug um ihn herumfahre.
Ich muss diese Bilder gut in meinem Kopf speichern, denn für die nächsten 1 1/2 Jahre werde ich "Down Under" in Brisbane studieren. In gut 24 Stunden werde ich am anderen Ende der Welt aus dem Flugzeug steigen. Dort erwarten mich - während die verschneite Landschaft hinter dem ICE-Fenster an mir vorbeisaust - sommerliche 25 bis 30 Grad. Neben dem Wechsel der Jahreszeiten wird mich aber eine neue Stadt erwarten, die für die nächsten 18 Monate meine neue Heimat werden soll - Freude, Spannung und Aufregung bilden eine interessante Gefühlslage...

23Nov/100

Big Sur und Carizo Plains

Noch am Freitag Abend wurde das Auto gepackt und ich bin zusammen mit Elana losgefahren. Wohin, wussten wir selber nicht so recht: nachdem es zunächst Richtung Süden ins Landesinnere gehen sollte haben wir nach dem Tankstop spontan umentschieden und der Küste in Richtung Norden gefolgt.
Leider waren die am Strand gelegenen Campingplätze bereits alle belegt, so dass wir im Inland campen mussten. Am nächsten morgen - wir lagen noch in unseren warmen Schlafsäcken im Zelt - hallte jedoch der Ruf von 'freiem Frühstück' über den Campingplatz. Die Gruppe von Bikern, die neben uns ihr Lager aufgeschlagen hatte, hatte sich bei der Essensmenge vertan, und spendierte so den restlichen Campern frisches Rührei und gebratene Kartoffeln. Vor allem der Kanadier, der von Vancouver aus mit dem Fahrrad unterwegs, freute sich über diesen Nahrhaften Start in den Tag.
Wir brachen nach kurzer Zeit mit dem Auto auf, und fuhren vorbei an Farmland wieder an die Küste - nicht ohne an den vielzähligen Ständen anzuhalten, an denen die frische Ernte direkt verkauft wurde. Neben einem riesigen Kürbis - Halloween stand vor der Tür - kauften wir auch eine grosse Schale herrlich frischer Erdbeeren. Bei Sonnenschein folgten wir der immer rauer werdenden Küste. An einem riesigen Sandstrand konnten wir in der Ferne grosse Pottwale entdecken, die aus dem Wasser sprangen und die See aufwühlten.
Weiter ging es vorbei an kleinen Buchten, in denen sich zahlreiche Seeotter tummelten bis hin zu einem weiteren Strand an dem sich fast das ganze Jahr über eine grosse Kolonie von Seelöwen sonnt. In der Hauptsaison ist der komplette Strand von diesen riesigen Tieren besiedelt. Als wir dort waren konnte man hauptsächlich die Jungen und Ihre Mütter sichten.
Am Abend schlugen wir dann unser Zelt auf dem Campingplatz zwischen riesigen Redwoods (auch Mammutbaum genannt) auf. Da an dem Wochenende die entscheidenden Spiele der Baseball World Series stattfanden, fieberten fast alle mit den San Francisco Giants. Als am späteren Abend lautes Geschrei die Runde machte wussten wir, dass die Giants mal wieder gewonnen hatten. Zwei Tage darauf sollten sie dann das entscheidende Spiel gewinnen, und damit nach 56 Jahren erneut den Titel holen.
Leider kam am Abend der Regen, der uns auch am nächsten Tag begleitete. So dass wir bei dem kurzen Ausflug an den Pfeiffer Beach bis auf die Unterhose nass geworden sind. An diesem Strand gibt es neben dem normalen Sand allerdings auch Lianen Sand, der auf Grund einer bestimmten Gesteinsart dort auftritt.
Den Rest des Tages verbrachten wir wegen dem Wetter meist im Auto. Da die Strasse jedoch direkt an der Küste vorbeiführt hat man auch vom Auto aus eine gute Aussicht, und steigt meist nur kurz aus, um Fotos zu machen.
Am Nachmittag haben wir dann das Aquarium in Monterey besucht. Dies war der perfekte Zeitvertreib bei dem regnerischen Wetter. Nach Sonnenuntergang ging es dann noch ins Landesinnere, wo wir dann in der Nacht das Zelt aufstellten.
Inzwischen hatte der Regen aufgehört so dass wir am nächsten Tag eine schöne Wanderung zu einer Fledermaushöhle machen konnten. Mit Kopflampen bewaffnet und teilweise auf den Knien erforschten wir die zu der Zeit nicht bewohnte Höhle. Sobald die Fledermäuse zur Paarung herkommen wird diese ohnehin für die Öffentlichkeit verschlossen.

Nach einer gemütlichen Woche in Santa Barbara mit einigen Tagesausflügen und einem turbulenten Freitag an dem ganz Isla Vista sich in eine Halloween-Hochburg verwandelte, fuhren wir am Samstag in die Carizo Plains. Hinter mehreren Hügel- und Gebirgsketten liegt diese Hocheben die sich längs des San Andreas Grabens erstreckt. Im nördlichen Teil gibt es noch einen großen Salzsee zu sehen, und nach einer kurzen Irrfahrt über die staubigen Feldwege standen wir dann direkt auf dem San Andreas Graben. Man konnte an dem Versatz eines Tales erkennen, wie sich die tektonischen Platten im Laufe der Zeit gegeneinander verschoben haben. Auf der Rückfahrt mussten wir dann noch etlichen Taranteln aus dem Weg gehen, die uns so über den Weg liefen.
Am Anfang der Woche trat ich dann schlussendlich meine Heimreise an und flog nach insgesamt 10 Wochen von Los Angeles über Vancouver und London zurück nach Stuttgart.

23Nov/100

Santa Barbara und ‘The City’

Mein Abstecher nach Kalifornien begann mit einer Nacht auf dem Flughafen von Toronto. Da mein Flug am frühen Morgen ging, und ich so mitten in der Nacht hätte aufbrechen müssen, bin ich schon am Vorabend hingefahren und habe es mir mit meinem Schlafsack und meiner Isomatte in der Abflughalle gemütlich gemacht.
Beim Flug über Cincinatti nach Los Angeles hatte ich fast die ganze Zeit wolkenlosen Himmel unter und über mir, und damit einen herrlichen Blick auf die unter mir liegenden riesigen Weizenfelder der 'Wheat Bowl' der USA. Die Bucht von Los Angeles war dann allerdings mit einem extrem tief liegenden Nebel überzogen, so dass ich bei bedecktem Himmel mit dem Bus nach Santa Barbara gefahren bin. Dabei konnte ich aber schon die ersten Palmen statt der bisher in Kanada üblichen Ahornbäume sehen.
In Santa Barbara angekommen musste ich dann erstmal wieder ans Meer: nach einem kurzen Spaziergang kam ich an den Strand und konnte mal wieder einen schönen Sonnenuntergang im Pazifik sehen. Am Abend dann hab ich mir noch das Fussballspiel der 'Gauchos' angeschaut. Das ist das Fussballteam der UCSB - University of California Santa Barbara.
Am nächsten morgen bin ich mit dem Fahrrad von Goleta/Isla Vista 15km nach Santa Barbara geradelt, um mir dort die Strandpromenade, den alten hölzernen Pier und die Innenstadt anzuschauen. Obwohl es bedeckt war, war es warm genug um in kurzer Hose und T-Shirt unterwegs zu sein.
Nach einem faulen Sonntag mit ausschlafen und Wäsche waschen ging es dann am Montag mit dem Star Coast Liner teils an der Küste, teils durchs Hinterland bis nach San Francisco, wo ich dann spät abends bei Nebel in San Francisco am Pier 39/Fisherman's Warf angekommen bin. Nach kurzem Spaziergang kam ich in der Jugendherberge am Fort Point an - die Golden Gate Bridge versteckte sich allerdings im Nebel.
Am nächsten Morgen fuhr ich dann mit dem Cable Car durch die Hügel und verschaffte mir einen ersten Überblick über die Stadt. Während ich durch Chinatown lief kam dann auch endlich die Sonne raus. So verbrachte ich den restlichen Tag in 'The City', wie San Francisco von seinen Einwohnern bescheiden betitelt wird. Am Abend kam dann wieder der Nebel auf, so dass ich die Golden Gate Bridge erst am nächsten Morgen zu Gesicht bekam.
Aber auch da ließ Sie auf sich warten. Bei der von einem freiwilligen Stadtführer geführten 'Walking Tour' kam am späten Vormittag dann wieder die Sonne raus, so dass wir von Hügel den ersten Blick auf das Wahrzeichen der Stadt werfen konnten. Wir wurden durch die eher versteckten Ecken der Stadt geführt, was sehr interessant war. Am Nachmittag bin ich dann auf eigene Faust los und hab mir unter anderem das Hippie-Viertel und die California Academy of Science angeschaut, die in einer grossen Glaskuppel einen Regenwald simuliert, und darin alle möglichen Tierarten hält. Zum Abend hin bin ich dann zum schier endlos langen Strand am Golden State Park gefahren um einen herrlichen Sonnenuntergang zu geniessen.
Der nächste Morgen begann dann in aller Frühe mit der ersten Tour des Tages nach Alcatraz, der Gefängnisinsel in der Bucht von San Francisco. Das frühe Aufstehen hatte sich gelohnt, denn so konnte ich die Eindrücke eines fast menschenleeren Gefängnisses auf mich wirken lassen. Die massiven Zellblöcke und die mehrstufigen Sicherheitsvorkehrungen lassen nur erahnen, was für Verbrecher hier eingebuchtet waren - unter Ihnen beispielsweise der berühmt berüchtigte 'Al Capone'. Auch wenn es einige Ausbruchsversuche gab - offiziell ist niemand diesem Gefängnis entflohen. Die drei Häftlinge, die es bis ins Wasser geschafft haben sind offensichtlich ertrunken.
Am Nachmittag habe ich mir dann ein Rad geliehen und bin über die Golden Gate Bridge gefahren. Danach ginge weiter in eine kleine Bucht zu einem Strand um dann mit einem Zwischenstop am Leuchtturm den Rückweg anzutreten. Leider war die Strasse, die ich für meine Rundtour nehmen musste offiziell wegen Bauarbeiten gesperrt, ich liess mich davon aber nicht abhalten - mit Folgen. Nachdem ich bereist ca. 20 Minuten lang bergauf geradelt war, hörte ich hinter mir plötzlich eine Sirene aufheulen. Ein Ranger war mir mit seinem riesen Pick-Up gefolgt und stellte mich zur Rede: Ausweiskontrolle und Funkverkehr mit der Zentrale unter Androhung einer Strafe. Nachdem ich ihm allerdings meine Situation erklärt hatte, sah er glücklicherweise von einer Strafe ab, und eskortierte mich die ganze Strecke den Berg hinauf. Der Preis den ich für dieses kleine Abenteuer zahlen musste war, dass ich am höchsten Punkt mit der besten Aussicht auf 'The City' und die Bucht mit der Golden Gate nicht anhalten durfte. Dafür konnte ich dann mit Vollgas den Berg runterfahren, was die Mühe des Aufstiegs dann doch noch belohnt hat. Abendessen gab's dann im 'Bubba Gummi': ein Eimer frisch gebratener Shrimps in Knoblauchbutter.
Nach diesen ereignisreichen drei Tagen in San Francisco ging es dann zum Ende der Woche in aller Frühe mit dem Greyhound Bus zurück nach Santa Barbara, wo ich für die restlichen 10 Tage einen Mietwagen gemietet habe. Damit ging's dann am Wochenende auf einen weiteren Roadtrip.

14Oct/100

toronto, algonquin park & niagara falls

kitchener wurde urspruenglich bei seiner gruendung noch berlin getauft, da sich hier groesstenteils deutsche einwanderer niedergelassen haben. dadurch gibt es hier auch eine der im ausland bekanntesten traditionen: das oktoberfest. es ist schon ein bischen komisch in kanada leute mit lederhosen rumlaufen zu sehen :D aber in dieser woche ist das "das" event schlechthin, so dass auf der titelseite der lokalzeitung am wochenende ein foto vom fassanstich zu sehen war.
nach diesem "kulturschock" erholten wir uns fuer einen tag in toronto, und schauten uns diese grosse metropole an. vom hippen yonge-viertel im norden der stadt ging es vorbei am hippie-viertel kensington market hinunter zur waterfront, wo das wahrzeichen der stadt, der CN tower steht. diesmal sparten wir uns aber das geld fuer den aufzug, und liefen stattdessen noch ein wenig in downtown umher, um dann an einem freitag abend im kompletten feierabendverkehr stineckenzubleiben. hinzu kam noch, dass durch den feiertag fuer thanksgiving am montag, es ein verlaengertes wochenende war, so dass halb kanada auf der strasse unterwegs war.
zum glueck hielt sich der verkehr am naechsten morgen einigermassen in grenzen, als wir zu viert - corinna, ihr grosscousin michael, dessen freundin monica und ich - zu einem campingwochenende im algonquin park aufbrachen. hier verbrachten wir nach einem kurzen hike 2 naechte an einem see. nach langer zeit konnte ich endlich mal wieder mein zelt aufstellen - home sweet home. ;)
an dem "zwischentag" machten wir dann einen schoenen hike durch die waelder des parks, der mit seinen vielen seen auch fuers kanuwandern bekannt ist. auf laubbedeckten wanderwegen ging es durch den teilweise schon recht lichten wald zu einem aussichtspunkt und einem weiteren see, wo wir nach einer kleinen picknickpause umkehrten. was michael schon zur mittagspause machte, holte ich dann am abend nach: es war zwar recht kalt, aber das wasser war eine wilkommene erfrischung nach dem langen hike. und die aussicht sich am lagerfeuer wieder zu trocknen machte es dann doch ertraeglich :)
nach diesem erfolgreichen campingwochenende machten wir uns gestern dann zu den niagara faellen auf. voellig unerwartet sahen wir diese imposanten wasserfaelle bei der suche nach einem parkplatz nach dem abbiegen an einer kreuzung. nachdem wir das auto dann geparkt hatten, nahmen wir uns fast den kompletten tag, um uns die faelle anzuschauen. man kann sich daran kaum sattsehen, wie sich diese enormen wassermengen in die tiefe stuerzen.
um die faelle auch von anderen ufer sehen zu koennen, muss man zwar nur den fluss ueberqueren, dabei muss man allerdings das land verlassen und in die usa einreisen. das beste daran ist aber, dass man in kanada erstmal 50cent einwerfen muss um durchs drehkreuz gehen zu koennen. auf US-seite muss man dann nochmal 6 dollar zahlen. dann ist man aber auch schon drueben, wo wir dann mit der 'maid of the mist' unterhalb der faelle gefahren sind und das wasser fast direkt auf das boot einprasselte - sehr imposant.
am abend sind wir dann noch nach niagara-on-the-lake gefahren, einst fuer kurze zeit die hauptstaedt oberkanadas. hier gibt es einige der aeltesten haeuser in kanada, so dass der stadtkern sehr schoen ist. nach einem einkehrschwung mit gutetm abendessen in einem urigen pub ging es wieder zurueck nach kitchener.
damit sind meine tage in kanada so gut wie vorbei. nach den folgenden zwei wochen in kalifornien fliege ich dann ueber vancouver wieder zurueck nach deutschland.

14Oct/100

hello prairies

fuer die vor uns legenden knapp 3400 km durch die prairies von calgary nach toronto hatten wir uns ca. eine woche zeit gegeben, so dass wir hier und da ein paar sachen anschauen konnten. allerdings gab es doch einige stunden, die wir auf der strasse verbrachten.
unser erster stopp fuehrte uns zum cypress hills provincial park wo wir an einem aussichtspunkt - eine anhoehe die ca. 150m aus dem umland herausragt - unseren blick in richtung osten werfen konnten: flaches land soweit das auge reicht. die wenigen baeume, die auf diesem von gletschern plattgewaltzten boden wachsen, fingen aber auch hier schon an, sich auf den herbst und wintere vorzubereiten, so dass man vile gefaerbte blaetter sehen konnte. da in diesem bereich kanadas die wenigen siedlungen meist mehere zig kilometer voneinander entfernt sind, sind die lichtquellen am abend sehr rar. das brachte uns dazu, in der ersten nach auf diesem trip unter freiem himmel zu schlafen und den sternenhimmel zu beobachten. dies sollte eine konstante auf unseren weg in den osten werden.
am naechsten tag besuchten wir den grasslands national park wo wir auf einer wanderung neben einigen grossen kolonien von erdmaennchen auch hier wild lebende bisons sahen. man sollte diesen imposanten tieren nicht zu nah kommen, was aber leicht gesagt ist, wenn solch ein bulle hinter dem naechsten huegel fast direkt auf einen zukommt. die begegnung verlief aber ohne zwischenfall, da wir uns in ruhe zurueckbewegten und ihm das wegerecht gaben.
der naechste stop war dann ausnahmsweise mal wieder eine stadt: moose jaw. der name ist hier programm, so dass sogar die strassenschilder an den zebrastreifen einen fussgaenger mit einem moose an der leine zeigen :)
moose jaw ist dafuer bekannt, dass al capone zur zeit der amerikanischen prohibition hier in unterirdischen tunneln einen unterschlupf hatte. der hier illegal gebrannte 99,7%-ige alkohol wurde dann von schmugglern in die staaten gebracht. die tour war recht interessant, vor allem weil es keine "normale" fuehrung war, sondern schauspieler uns mit auf eine zeitreise nahmen, und wir uns so in die schmuggler der damaligen zeit hineinversetzen konnten.
unsere folgenden etappen waren mit mehr kilometern als stopps versehen, so dass wir einen grossteil der prairies in der nacht durchquerten. auf schnurgeraden strassen ging es fuer stunden immer geradeaus. entgegenkommende autos konnte man schon frueh am scheinwerferlicht erkennen, es dauerte aber einige minuten, bis man sie passierte. der rekord, den wir aus langeweile stoppten lag hier bei ueber 4 minuten. man sagt, dass wenn einem hier der hund davonlaeuft kann man ihn noch tagelang weglaufen sehen...
so fuhren wir in halben nachtschichten in die nacht hinein, solange wir wach bleiben konnten, um dann auf irgendeiner seitenstrasse anzuhalten in mehr oder weniger im strassengraben neben dem auto die isomatte und den schlafsack auszulegen. in einer nacht - es war gegen 3h morgens - kam sogar die polizei vorbei und fragte, was wir hier machen. als der polizist hoerte, dass wir aus deutschland kommen, erzaehlte er uns, dass er ein jahr in berlin gelebt hatte, und die damalige zeit in bester erinnerung hat. nach den obligatorischen baerenwarnungen fuhr er dann mit seinem kollegen davon und lies uns unser lage auf der strasse einrichten. :)
so durchquerten wir manitoba ohne etwas anzuschauen bis wir im oestlichen teil von ontaria erstmals wieder einen groesseren stop einlegten. im lake superior provincial park konnten wir bei einem herrlichen hike durch den wald die gruen, gelb, orange, rot und braun gefaerbten blaetter bestaunen. auf halber strecke kamen wir ans ufer des lake superior. die wellen, die sich am strand brechen und der freie horizont verschaffen einem den eindruck verschafft, am meer zu sein.
der letzte stop auf unserem weg nach kitchener in der naehe von toronto war dann tobermory im fathom five national marine park auf der bruce peninsula. mit einer faehre fuhren wir dazu ueber einen der grossen seen, den lake huron.
ich hatte im reisefuehrer von dem klaren wasser gelesen, welches diesen unterwassernationalpark ausmacht. dies fuehrt dazu, dass das der beste ort ist, um in kanada zu tauchen. also beschloss ich, der sache eine chance zu geben. am naechsten morgen wurde mir im tauchshop ein tauchpartner vermittelt und die ausruestung gegeben, so dass wir am nachmittag mit dem auto zum strand fuhren, um von dort aus alte schiffswracks anzuschauen. da corinna nicht taucht, blieb sie oben und schnorchelte ueber uns waehrend wir zwei unten um die wracks herumtauchten. da das wasser im see bei kalten 13 grad celsius liegt, wurden wir dafuer in zwei schichten 7mm dickes neorpren gesteckt. ausgeruestet mit handschuhen, fuesslingen und einer sturmmaske gab es ausser der nasenspitze kaum etwas, was nicht unter neopren versteckt war, so dass uns nicht wirklich kalt war. allerdings war das tauchen auf den philippinen bei ca 25 grad wassertemperatur dann doch etwas angenehmer. nichtsdestotrotz war der tauchgang sehr interessant. man konnte sogar noch den grossen schiffskessel erkennen, der das schiff vor jahrzehnten noch angetrieben hat.
nach einer weiteren kleinen wanderung im bruce peninsula national park am naechsten tag kamen wir dann am abend bei corinnas grosscousin in kitchener an, wo wir seitdem unsere basis aufgeschlagen haben.

14Oct/100

goodbye rockies

lang ist's her, dass ich was geschrieben habe. aber die fahrt durch quer kanada hat dann doch keine laengeren internetsitzungen zugelassen... aber der reihe nach:

in banff haben wir noch einmal einen "abschiedshike" zum mystic lake gemacht. das wetter sah vielversprechend aus, so dass wir fur eine nacht ins hinterland gewandert sind. am parkplatz ging es bei blauem himmel und sonnenschein los, vorbei am dortigen kleinen skigebiet hinein in den wald. die hoffnung, dass der anfangs recht breite weg sich zu einem pfad verengen wuerde wurde allerdings nicht erfuellt: statt schmaler wurde der pfad immer nasser, matschiger und tiefer. es stellte sich spaeter heraus, dass dies die beliebteste strecke fuer reittouren ist, und der weg daher regelmaessig von pferden regelrecht umgepfluegt wird.
der regen von den tagen zuvor hatte dafuer gesorgt, dass teilweise meterlange und knoecheltiefe pfuetzen den weg ueberschwemmten, und wir uns daher des oefteren durch die buesche neben dem weg kaempfen mussten. als wir nach 10km auf halber strecke mittagspause machten, waren wir sogar kurz am ueberlegen umzukehren. im zweiten teil wurde der weg dann aber gangbarer, ohne jedoch wirklich spass zu machen. erst auf den letzten 2km hinauf zum see hatten wir dann den von den bisherigen wanderungen gewohnten schmalen pfad.
am zeltplatz angekommen konnten wir dann nach zeltaufstellen und feuerholzsuche den abend am lagerfeuer ausklingen lassen, was uns alle wieder positiver stimmte.
wir planten sogar frueh in der nacht zur passhoehe aufzusteigen um dort den sonnenaufgang zu erleben. noch bevor der wecker klingelte hoerte ich allerdings bereits die regentropfen auf das zelt prasseln, so dass wir uns nur den see angeschaut haben und uns danach auf den rueckweg machten. die aussicht auf einen noch matschigeren und nasseren rueckweg machte aber jegliche gute laune zunichte. schon nach einigen kilometern hatte ich aufgegeben und trabte nur noch wie in trance vor mich hin. auch als der regen kurz vor schluss aufhoerte und blauer himmel zum vorschein kam nahm ich kaum notiz davon - ich wollte nur noch am auto ankommen und mir trockene sachen anziehen. meine wanderschuhe hatten inzwischen, wie auch schon am mt. robson, ihren dienst versagt, und waren erneut durchnaesst - dafuer weiss ich schon, was meine naechste anschaffung ist...
unterm strich war dies der schlechteste hike den ich in den rockies gemacht habe, was leider nicht zu einem freudigen abschied aus den rockies fuehrte. allerdings truebt dieser abschluss keinesfalls das fast durchweg positive resumee der rockies.
nach einem kurzen stop in canmore uebernachteten wir die naechsten beiden naechte in calgary, wo wir fuer einen tag die stadt anschauten und kleinere besorgungen machten. am ersten abend verteilten wir allerdings unsere komplette ausruestung inklusive des halb aufgestellten zelts im zimmer, um alles zu trocknen. der rest landete in der waschmaschine, so dass wir anschliessend frohen mutes in richtung osten aufgebrochen sind.

24Sep/101

Backcountry hiking – Teil 2

und weiter geht's...
am naechten morgen weckte uns der wecker um 7h, ein kurzes lauschen und ein blick aus dem zelt liessen und aber weiter in unseren warmen schlafsaecken "kleben". regen und ein total verhangener himmel ohne hoffnung auf besserung trieben uns dann nach valemount um kleinere besorgungen zu machen. zu unserer freude stand am ortseingang ein schild der dortigen schweizer baeckerei - der tag war gerettet. bei "schocki & apfelstrudel" verbrachten wir den kompletten nachmittag in dieser von einer schweizerin und einem polen gefuerhten baeckerei.
am naechten morgen wars dann aber soweit: keine hoerbaren regentropfen auf dem zelt und beim blieck aus dem zelt die ersten blauen flecken am himmel - und los gings zum berg lake. da wir mit soviel gepaeck noch keine erfahrung fuer die strecke hatten, peilten wir den campingplatz auf halber strecke an. nach einer windigen aber nicht allzu kalten nacht gings dann am naechsten morgen weiter - 500m aufstieg, die uns vorbei an den "tausend wasserfaellen" hinauf zum plataeu brachten. inzwischen kam die sonne hinter den bergen hervor, und komplettierte das perfekte wetter mit keiner einzigen wolke am himmel. der kurz darauf folgende berg lake mit seinem imposanten gletscher komplettierten dann das bild. der see ist nach den "icebergs" benannt die immer wieder vom gletscher abfallen und ins wasser stuerzen - denn der gletscher muendet direkt in den see. im hintergrund dieses duos steht dann der hoechste gipfel der kandischen rockies mit 3,954 metern hoehe wie eine wand um ein perfektes trio zu bilden. mann neigt dazu bei jedem blick auf das trio die kamera zu zuecken und ein foto zu machen - ich hab definitiv zu viele geschossen :)
nachdem wir an diesem tag aber "nur" die halbe strecke zuruecklegen mussten ging es nach dem aufstellen des zelts und einer mittagspause dann ohne die schweren rucksaecke hinauf in richtung snowbird pass. in diesem seitental findet sich der auslaeufer des robson gletscher und seinem see - hierin finden sich sogar noch mehr eisberge. am abend sassen wir dann in der gemuetlichen huette die durch das feuer im holzofen schoen warm war und hatten interessante gespraeche mit den anderen wanderern. an dieser stelle muss gesagt sein, dass die kanadier, die ich bisher getroffen haben eine sehr offene und herzliche art haben. die menschen hier sind so nett und interessieren sich fuer einen, dass sich immer wieder kurze, und manchmal aus laengere gespraeche entwickeln. damit ergaenzen sich die leute und land zu einem fast perfekten mix.
da uns die gegen um den berg lake so gut gefallen hat, sind wir entgegen unserer plaene eine 2te nacht dort geblieben, und haben damit den rueckweg komplett auf einen marsch zusammengelegt. nach einer sternenklaren aber dadurch auch bitterkalten nacht verbrachten wir den tag mit einer weiteren wanderungen zu wasserfaellen und einer mittelgrossen kalksteinhoele, die wir mit unseren taschenlampen erkundeten. das wetter war immer noch sonnig, mit vereinzelten wolken.
was uns aber am naechsten tag erwartete hatte keiner gedacht: beim blick aus dem zelt (wir hatten es direkt am see mit blick auf den gletscher und den mount robson aufgestellt) erblickte ich eine herrliche verschneite landschaft - es hatte ueber nacht fast 5cm geschneit. der gletscher und mt robson konnte man wegen der wolken nicht mehr so gut sehen, aber das war mir egal. endlich wieder schnee! einen besseren start haette der tag fuer mich nicht bringen koennen. noch vor dem essen baute ich einen kleinen schneemann - zum ersten mal in meinem leben an einem septembertag. nach dem fruehstueck ging es dann auf den langen rueckweg, bei dem der schneefall in den tieferen lagen langsam aber sicher zu einem dauerregen wurde so dass wir total durchnaesst am abend am auto ankamen und gleich weiter nach jasper fuhren. dort wartete dann am campingplatz eine herrliche warme dusche auf uns - nach vier tagen hiken.
seit der rueckkehr vom berg lake haben wir mit dem isreali tom wieder eine internationale dreiergruppe. da tom noch nicht in jasper gewesen war haben wir hier nach einem tag pause zum waeschewaschen nochmals einen hike am maligne lake gemacht. auf dem hike zu den opal hills erwartete uns nach der haelfte des weges wieder schnee. als wir auf eine kleine lichtung kamen begann unser 2ter richtiger "wildlife-tag" mit einem rudel hirsche. die liessen sich von uns kaum dabei stoeren die grashalme die unter dem schnee hervorschauten herauszupicken. im laufe des weiteren aufstiegs kamen wir nach dem erreichen der baumgrenze auf eine hochebene, die von zwei bergketten eingeschlossen war. wir machten gerade an einem grossen felsen unsere mittagspause als tom rief: "da, ein baer!" und tatsaechlich, keine 30 meter entfernt von uns ueberquerte ein grizzly unterhalb unserer position den weg um nach kurzer zeit in einem kleinen waldsteuck zu verschwinden. tom hatte aber gluecklicherweise seine kamera schnell genug parat um ein foto zu schiessen - definitiv ein grizzly und kein schwarzbaer. als wir den baer dann aber in den naechten minuten nicht wieder erblickten, setzten wir unseren weg fort.
nach kurzer zeit fanden wir dann aber seine spuren auf dem schneebedeckten weg und folgten diesen. wir konnten ihn aber nicht mehr finden, obwohl wir uns auf der hochebene bewegten und weit blicken konnten. es war aber interessant zu sehen, wie gross seine pranken und vor allem die krallen waren.
auf dem rueckweg standen dann ploetzlich einige autos am strassenrand. die mit ihren kameras umherlaufenden touristen lassen dann auf weiteres "wildlife encounter" schliessen. und tatsaechlich - am fusse der strassenboeschung war ein schwarzbaer auf der suche nach beeren um sich seinen winterspeck anzufressen. aber auch er liess sich nicht dabei stoeren. auf der weiteren fahrt mussten wir dann nochmals stoppen, weil sich diesmal eine herde von bergziegen am strassenrand nach futter suchte und dabei die halbe strasse blockierte. natuerlich gab es auch hier wieder die obligatorischen fotos.
inzwischen haben wir den icefield parkway zum weiten mal - diesmal in umgekehrter richtung - hinter uns gebracht. den columbia gletscher konnten wir diesmal sogar bei sonnenschein anschauen, so dass wir auch hier nochmal eine wanderung mit herrlichem blick auf den gletscher unternahmen. inzwischen sind wir wieder in lake louise angekommen, und brechen morgen auf weiter in richtung banff und danach calgary. der winter laesst uns noch ein bischen luft, so dass wir hoffentlich noch die ein oder andere wanderung machen koennen - er rueckt aber merklich naeher. fast keine nacht vergeht mehr ohne nachtfrost so dass es jeden morgen erneut ueberwindung kostet aus dem warmen schlafsack zu kriechen...

20Sep/100

Backcountry hiking

Inzwischen habe ich meine ersten "richtigen" Wildniss-Wanderungen hinter mir.
Nachdem wir mal wieder einen Tag schlechten Wetters abwarten mussten, sind wir in die Miette Hot Springs noerdlich von Jasper gefahren.
Die beiden grossen Pools laden bei 40 Grad Wassertemperatur zum verweilen ein. Wer ein bischen Abwechslung will, der kann sich in einem der beiden kleinen Becken bei entweder 21 Grad oder aber eiskalten 10 Grad abkuehlen. Lang habe ichs im 10 Grad kalten wasser nicht ausgehalten, es macht aber Spass den Kreislauf auf Trab zu bringen, indem man immer wieder zwischen kalt und warm hin- und herwechselt.
Am naechsten Tag wars dann so weit, dass wir unsere erste Wanderung ins Hinterland gemacht haben - zum Jacques Lake. Bei einer Nacht und damit "nur" 2 Tage wandern mussten wir nicht ganz so viel Proviant mitschleppen, so dass dies genau der richtige Einstieg war um zu testen ob wir auch mehrere Tage machen koennen. Bei leichte Bewoelkung ging es am Vormittag los und im Laufe des Tages klarte es auf, so dass wir herrliche Aussichten auf die umliegenden Bergmasive geniessen konnten. Nach einer kurzen Mittagspause an einem kleinen Fluss in Mitten des Waldes kamen wir dann am fruehen Nachmittah am Zeltplatz an. wir hatten so genug Zeit noch ein bischen die Gegend zu erkunden und vor allem Feuerholz zu suchen und zu finden - damit war das Lagerfeuer fuer den abend gesichert. Als ich gerade eine weitere Ladung Feuerholz zum Zeltplatz brachte sah ich ploetzlich wie ein Moose, eine in Amerika verbreitete Art des Elches, aus dem Wald direkt auf uns zusteuerte. Auch wenn gerade eigentlich Paarungszeit war, war das Moose aber keineswegs agressiv, sondern nur auf der Suche nach Futter. Es liess sich durch uns und unsere Kameras auch keineswegs stoeren, sondern spazierte an uns vorbei hinunter zum See um dort dann unter der Wasseroberflaeche wachsende Graeser zu essen. Nach kurzer Zeit gesellte sich noch ein weiteres Weibchen hinzu sowie ein Jungbulle, der aber auch nicht ausser Futtersuche im Sinne hatte, so das wir in ruge unser abendessen zubereiteten. Nachdem wir dann den restlichen abend am gemuetlichen Lagerfeuer verbrachten, und sogar den grossen Baumstamm fast komplett verbrannten legten wir uns ins Zelt. Das Essen wurde an der bereitstehenden Vorrichtung in 5 Metern Hoehe aufgehaengt, so dass die Baeren uns nicht weiter stoeren sollten. Als ich bereits eingeschalfen war weckte mich Corinna auf, weil sie direkt neben unserem Zelt Gerausche gehoert hatte. Zum Glueck war es aber kein Baer, sondern weiterhin eines der Moose auf Futtersuche - zum Glueck hat es aber nicht versucht mein Zelt zu fressen ;)
Am naechsten Tag ging es dann bei weiterhin trockenem Wetter zurueck nach Jasper und abends dann gleich weiter in Richtung Westen zum Mount Robson Provincial Park. Dort schlugen wir dann abends das Zelt auf in der Hoffnung am naechsten Tag den Berg Lake Trail zu machen - eine etwas groessere Wanderung mit ueber 500 Hoehenmetern zu einem Gletscher und seinem See. Da mir jetzt aber leider die Internetzeit ausgeht, werde ich davon ein andermal berichten. Ich kann aber sagen, dass die Wanderung mit das Beste war, was ich bisher hier erleben durfte...

11Sep/100

auf dem icefield parkway

die letzten tage war so viel los, dass ich gar nicht dazu gekommen bin, was zu schreiben. wir sind in ner guten woche den icefield parkway gen norden gefahren, eine der schoenstens strassen auf der welt. unterwegs haben wir immer wieder stops und wanderungen gemacht.
nach unserem stop in lake louise haben wir zunaechste den voellig ueberlaufenen und touristischen see angeschaut, um dann schnellstmoeglich zum moraine lake zu kommen, wo wir einen hike zum sentinel pass machen wollten. leider waren wir etwas spaet dran. wir mussten naemlich noch mindestens eine weitere person finden, die mit uns wandern will, da wegen der beeren-saison erhoehte baeren gefahr herrscht. grosse gruppen minimieren das risiko einen baeren anzutreffen, und wer sich nicht daran haelt riskiert 5000 dollar strafe. zu undesrem glueck war ein canadisches paerchen auch spaet dran, so dass wir nach nur 15 minuten warten loslegen konnten. zu fuenft sind wir dann hinauf zum sentinel pass gewandert - ohne einen baeren zu sehen. oben am fuss des passes angekommen ging es dann nochmal 20 minuten hoch auf den berggrat. dort wurden wir mit einer noch besseren aussicht belohnt, die wir ohnehin schon die ganze zeit hatten. der blick auf den tief blauen gletschersee gab dersonst gruenen und grauen landschaft einen wilkommenen farbklecks.
kurze zeit spaeter haben wir dann mit dem crowfoot gletscher einen der ersten gletscher auf dem icefield parkway gesehen. der name kommt von seinen drei klauen - heute sind es leider nur noch zwei - mit denen er sich am berg festkrallt. wie alle gletscher ist auch dieser vom klimawandel getroffen und schmilzt langsam dahin.
weiter noerdlich dann haben wir den vermutlich blausten gletschersee gesehen, der peyto lake. bei den vielen opalblauen seen ist es aber ohnehin schwer zu entscheiden, welcher schoener ist, weil einer schoener als der andere ist. ich komm bei all den seen und gletschern soweiso langsam durcheinander, weil es in den letzten 8 tage einfach sooo viel zu sehen gab... jedenfalls haben wir dann an einem weiter see, dem waterfowl lake unsere zelte aufgeschlagen und eine herrliche sternenklare nacht erlebt. bis tief in die nacht lagen wir in unseren schlafsaecken am seeufer und haben den sternenhimmel betrachtet. neben einigen kleineren sternschnuppen konnten wir dabei eine riesige sternschnuppe mit einem grossen breiten schweif sehen.
am naechsten morgen gings dann weiter in richtung columbia icefield. wegen des schlechten wetters musste wir den parker ridge zunaecht hinter uns lassen und haben im riesigen gletscherzentrum erstmal was warmes getrunken und ne kleinigkeit gegessen. hier wimmelt es nur so von touristen die hier am groessten gletscher der rockies anhalten. der komplette berg ist mit einem riesigen eisfeld ueberzogen, das bist zu 350 meter dick ist, so dass der eiffelturm sogar darunter begraben waere. aus diesem eisfeld speisen sich dann mehrere grosse gletscher, die jeweils verschiedene fluesse speissen welche dann wegen der dreifachen wasserscheide in den atlantik, in den pazifik und in den arktischen ozean fliessen. nachdem das wetter nach und nach aufhellte und es aufhoerte zu regnen, haben wir uns den fuss des gletschers genauer angeschaut und haben uns sogar auf den gletscher gestellt.
danach gin es dann ein bischen zurueck zum parker ridge wo wir dann bei besserdem wetter zu einem erneuten hike aufgebrochen sind. oben wurde das wetter dann zunaechst aber wieder schlechter, so dass wir bei starkem eisigem wind und leichtem schneefall auf diesen berggrat gewandert sind. von dort konnten wir dann einen herrlichen blick auf einen weiteren gletscher werfen. und waehrend wir da sassen, dick eingemummt, und die aussicht genossen, schwaechte der wind ab und es kam sogar die sonne zum vorschein, so dass der see unterhalb des gletschers auch wieder im gewohnten opal blau erstrahlte. beim abstieg nahmen wir uns dann die zeit eines kleinen umwegs um noch weitere aussichten geniessen zu koennen, bevor wir dann erschoepft aber gluecklich in unsere hostel gefahren sind. dort konnten wir uns dann am lagerfeuer oder der warmen kueche aufwaermen.
am folgenden tag sind wir dann in jasper angekommen und haben hier inzwischen ein paar tage verbracht. unter anderem eine 2 taegige kanutour auf dem maligne lake. der see erstreckt sich ueber ca. 24km und bietet herrliche aussichten auf die ihn umgebenden bergketten. je weiter man ins hinterland hineinfaehrt, umso wilder und unberuehrter wird die landschaft. am wilderness campingplatz haben wir dann wie immer mit unserer minimalausstattung - ein kochtopf auf meinem kleinen gaskocher - unsere nudeln mit tomatensausse gekocht. als zweiten gang wurde uns dann aber noch eine frisch gefangene forelle angeboten, die frisch vom grill in unserem munde gelandet ist. nach einer kalten aber ruhigen nacht ging es dann auf dem immer unruhiger werdenden see gegen den wind zurueck. nach sechs stunden auf dem zusehends rauheren see waren wir dann froh wieder festen land unter den fuessen zu haben.
am naechsten tag gings dann gleich weiter zu einem weiteren hike. da wir ja 2 tage lang keine anstrengung in den beinen hatten, waren wir ausgeruht genug, um statt am eigentlich umkehrpunkt halt zu machen, weiter bis zur bergspitze aufzusteigen. aus dem eigentlich fuer 4 stunden angelegten hike wurden am ende 6, auf dem schneebedeckten gipfel wurden wir aber nach einem rutschigen aufstieg mit der bisher besten aussicht belohnt, die ich in kanda bisher gesehen habe. obwohl das wetter nicht optimal war und eine dicke wolkendecke auf den ganz hohen gipfeln lag, konnte man in fast alle richtungen grenzenlos blicken. nach kurzem verweilen und geniessen bei einem kleinen picknick haben wir uns dann auf den gefaehrlichen abstieg auf den messerscharfen spitzen und durch den schnee rutschigen felsen gemacht. nach einem kleinen abstecher zu einem gletschersee mit mini-eisbergen kamen wir dann wohlbehalten am auto an.
heute mussten wir dann ein mitglied unserer erfolgreichen 3-woechigen reisegruppe verabschieden. elana hat sich auf den weg nach californien gemacht, um dort ihr studium abzuschliessen. wir zwei hingegen haben uns bei dem wechselhaften wetter einen "leichten" hike ausgesucht - und das war auch gut so. am old fort point ging es zwar zunaechst einige stufen und eine steile steigung hoch, die uns spueren liess, dass wir gestern ordentlich hoehenmeter gemacht haben, aber danach flachte der trail ab. das beste kommt aber jetzt: teil 1 unseres "wildlife days" war, dass wir von einer kleinen kuppe aus eine braunbaermama mit ihren beiden jungen - eins braun, das andere schwarz - beobachten konnten. 2 wanderer hatten uns 10 minuten vorher gewarnt, so dass wir sehr aufmerksam waren, und daher aus 30 metern entfernung ungefaehrdet die drei beim beeren essen beobachten konnten - das war definitiv besser als unsere erste beobachtung auf dem highway. als die baeren dann nach ca. einer halben stunde sich in den wald verzogen konnten wir unsere wanderung dann fortsetzen. auf dem weiteren weg durch die waelder und wiesen der umgebung konnten wir wiederholt unzaehlige eichhoernchen beim tannenzapfen essen beobachten, sowie hier und da immer wieder voegel umherfliegen sehen. beim picknick am flussufer viel uns dann noch ein grosser elch mit einem riesen geweih auf einer der flussinseln auf. er versuchte dort auf der spaerlich bewachsenen insel etwas futter zu finden, stolzierte umher, bevor er es sich dann auf dem boden gemuetlich machte. auf unserer rueckfahrt zum hostel haben wir dann noch am waldrand einen wolf entdeckt - teil 3 unseres tages der wild lebenden tiere.