Drei Wochen Malaysia schon zu Ende
Seit meinem letzen Eintrag bin ich einiges rumgekommen. Das Wetter hat gluecklicherweise gehalten, so dass unsere Tour zu den Teeplantagen trocken verlief, auch wenn wir vom hoechsten Berg (2000m) leider keinerlei Aussicht hatten, weil alles wolkenverhangen war. Da oben wars dann auch mal wieder richtig kalt, zumindest im Vergleich zum Wetter an der Kueste.
Nun bin ich (wieder) in Penang angekommen, und werde morgen nach Sumatra fahren. Eigentlich war das schon vor 3 Tagen geplant, aber ich hab das Wochenende erwischt, d.h. ich musste 3 Tage auf die Ausstellung meines Visas fuer Indonesien warten. Da die Stadt Georgetown nicht wirklich interessant ist (bis darauf, dass hier die erste europaeische Siedlung in Asien durch die Briten errichtet wurde), habe ich gestern noch einen Kurztrip auf eine weitere Insel gemacht, um einen Tag an einem weissen Strand in der Sonne zu liegen.
Dank des warmen Wetters habe ich meine erste ernsthafte Erkaeltung wieder auskuriert, und kann mich nun in das Abenteuer Sumatra stuerzen...
ro
An historischer Staette
Hier wurde also die Unabhaengigkeit Malaysias ausgehandelt - in Melaka, der grossen Handelsstadt vergangener Tage. Nachdem hier die Portugiesen, Hollaender, Briten und Japaner eingefallen sind, gibt es aus jeder Zeit ein paar Ueberbleibsel. Meistens wurde aber die komplette Innenstadt von den neuen Herren zerstoert und neu aufgebaut. Das Stadhuis der Hollaender steht aber noch, sowie ein paar alte Kirchen.
Gestern war ich dann noch nen Tag in Kuala Lumpur unterwegs. Die Petronas Towers waren bis anfang des Jahres das hoechste Gebaeude der Welt, wurden jetzt aber von Taipei101 in Taiwan abgeloest ? bis der naechste kommt. Leider konnte ich nicht auf die Skybridge, da sie ausgerechnet Montags geschlossen ist. Vom benachbarten Menara, einem der hoechsten Kommunikationstuerme konnte ich aber fast auf die Petronas Tower herabblicken. Die sind zwar eigentlich hoeher, stehn aber nicht auf einem Huegel, wie der Menara. Neben der groessten habe ich auch die aelteste Moschee in Malaysia angeschaut, um mich dann am abend in das Gedraenge von Chinatown zu stuerzen. Heute morgen bin ich dann mit dem Bus in die Cameron Highlands gefahren. Bis zu meiner Ankunft wars noch gutes Wetter, jetzt aber regnets leider. Und hier isses auch recht kalt, naemlich nur 22 Grad, so dass ich nur hoffen kann, dasses morgen trocken bleibt, und ich dann ein paar Teeplantagen besichtigen kann.
Gruss,
ro
Nachtrag: Blutegel
Hab doch noch ne Kleinigkeit vergessen. Nachdem ich in Australien noch verschont wurde, haben sie mich diesmal erwischt.
Drei hab ich noch von meinen Schuhen tun koennen, aber andere drei waren erfolgreicher. Die bilanz nach zwei Tagem im Urwald lautet: einer am Schienbein, einer am Handgelenk und einer sogar am Bauch. Keine Ahnung wie ders da hin geschafft hat.
Die andern Zwei hatten zusammen auch nochmal 7 Blutegelspuren, so dass wir einiges an Blut im Regenwald gelassen haben...
Eine Nacht im Regenwald – zum Glueck ohne Regen
Morgens um 6 kam ich in Kota Bahru dann endlich an. Nach 10h in einem gemuetlichen Bus, in dem ich auch haette gut schlafen koennen, wenn der Fahrer die Klimaanlage nicht auch unter 18 Grad gestellt haette. Draussen isses ueber Dreissig, da tuns auch 20 Grad. Zumindest hab ich mich dabei nicht erkaeltet. Den Tag ueber bin ich gemuetlich in der Stadt rumspaziert, und hab u.a. den Central Market besucht, einer der angeblich groessten Maerkte in Malaysia. In einem grossen achteckigen dreistockigen Gebaude gibts so ziemlich alles was malayisch ist. Im untersten Stockwerk wurden die ganzen frischen Waren angeboten, neben frisch gefangenem, geputzten und zerstueckeltem Fisch auch ganze Haehnchen, die teilweise direkt vor Ort noch zubereitet wurden. War schon etwas anders als bei uns aufm Markt. In den Oberen Stockwerken gabs dann noch n haufen Gewuerze und getrocknete Fruechte sowie eine Boutique nach der anderen, die Seidengewaender und Stoffe aller Art verkauften.
Am Naechsten Morgen bin ich dann mit dem Jungle-Train zum Taman Negara National Park gefahren. Der Sitz war zwar alles andere ans gemuetlich, hab nur darauf gewartet, dass die Federn rausspringen, aber ich hab so auch mal das landesinnere gesehen. Statt Straenden flog eine Berglandschaft mit tiefem Regenwald an mi vorbei. Manchmal schlugen sogar Buesche in den Wagen rein, weil die Strecke an manchen Stellen wohl nur selten ausgeputzt wird.
Am naechsten Tag gings dann mit nem Langboot auf dem Fluss in den 130 Mio. Jahre alten Regenwald (taman-negara.com). Dort habe ich dann noch am Nachmittag eine kleine Wanderung zum Canopy Walk gemacht (In etwa dasselbe wie ich schon in Suedafrika gemacht habe. In den Baumkronen, aber diesmal nicht am Seil haengend, sondern mit Bruecken, die in den Baumen montiert waren.). Und dann ueber einen kleinen Berg mit schoener Ausicht zurueck in dem Hauptort.
Am naechsten Tag stand dann unser grosser Hike zu einem Hide auf dem Plan. Hides sind kleine Hueten, die in der Naehe von teils auch natuerlichen Salzsehen gebaut wurden, um nachts Tiere beobachten zu koennen, die zum Salzlecken kommen. Uns wurde gesagt, dass die knapp 11km sechs Stunden in Anspruch nehmen, da es immer wieder hoch und runter geht. Man laeuft zwar eigenlich am Fluss entlang, aber die Ufer und Quertaeler sind recht Steil, so dass man die 14 Hills ueberqueren muss. Mittags haben wir Pause gemacht, und uns mit einem Bad im Fluss erfrischt, und sind dann (noch) frohen Mutes weitergelaufen. Zumsammen mit einer Hollaenderin und einer Schweizerin schrumpfte unsere Motivation aber von Stunde zu Stunde. Wir mussten eine Bruecke ueber einen groesseren Zufluss erreichen, von dort aus war es dann noch ne Stunde zum Hide. Aber ein Tal jagte das andere, und es wurde spaeter und spaeter. Ich glaube ich war selten zo froh eine Bruecke zu sehen, wie nach diesen 8h Stunden laufen. Da wir an naechsten Tag eigentlich wieder zuruecklaufen wollten, hatten wir entsprechend schwere Rucksaecke mit viel Wasser dabei und waren dann total fertig, als wir kurz vor der Dunkelheit nach 9h am Ziel ankamen. Zum Glueck gabs dort zumindest Wasser zum Duschen, und zu unserer Freude kochte uns eine andere Gruppe einen Tee und bot uns sogar warmes essen an. Den Entschluss, dass wir am naechste Tag versuchen wurden mit dem Boot zurueckzufahren, hatten wir schon gefasst. Nachts haben wir dann immerhin einen Tapir gesehen, danach bin ich dann aber sofort eingeschlafen. War zwar nicht gerade geuetlich auf nem Holzb(r)ett ohne Isomatte, aber ich war ja muede genug.
Inzwischen bin ich auf dem Weg nach Melaka, um dann an der Westkueste Malaysias wieder in Richtung Norden zu fahren.
Gruss,
ro
Erstmal Urlaub machen
Ihr denkt bestimmt, was is denn jetzt los? Urlaub? Der Junge macht doch seit ueber zwei Monaten nichts anderes. Aber glaubt mir, man kann so, oder so reisen.
Meine letzte Woche habe so richtig Nichts getan. Fast Nichts. Auf der herrlichen Insel Tioman (wie mir erst dort gesagt wurde, vor ein paar Jahren zu den Top10 getaways durch das Time Magazine gezaehlt) habe ich mir ne Auszeit genommen. Und das sogar laenger als geplant. Endlich hatte ich mal Zeit, in Ruhe ueber die bisherigen Erlebnisse aus Suedafrika, Neuseeland und Australien nachzudenken.
Ist mal gar nicht so einfach bei der geilen Kulisse die Gedanken auf sowas einfaches zu konzentrieren. Meine Huette war direkt am Strand. Erst hab ich gedacht, schade dass nicht direkt am Wasser (auf dem einen Foto isses die genz linke kleine Huette), aber abends kam dann die Flut. Ab 22h gabs keinen trockenen Zugang mehr, und ine Stunde spaeter plaetscherte das Wasser direkt unter meinem Bett. Man fuehlt sich wie auf hoher See ?C fehlt nur, dass die Huette wegschwimmt
Am einem Tag hab ich dann ne kleine Wanderung in den Regenwald gemacht ?C zusammen mit nem englischen und belgischen Paerchen, die auch dort Urlaub machten. Dabei sind wir aber mal so richtig nass geworden. Der Monsun zeigte sich da von der nassesten Seite. Denn nach ner Stunde oder so, war alles durchnaesst. Selbst meine wasserdichten Schuhe waren vollgelaufen, weil das Wasser an den Beinen durch die Socken reinlief. Aber bei dem warmen Regen machte uns das nicht viel aus. Als wir dann wieder zurueck waren, sind wir gleich mitsamt der Klamotten ins Meer. Macht sowas mal an der Nordsee??
Die letzen zwei Tage habe ich dann noch in Juara verbracht, an der Ostkueste der Insel. Da es auf der Insekl so gut wie keine Strassen gibt, hab ich mein schweres Gepaeck abgegeben, und bin mit leichtem Rucksack den ??Jungel-Trek?? gelaufen. Quer ueber die Insel, hoch auf den Berg, auf der anderen Seite wieder runter. Und das bei ueber 30 Grad im Schatten. Da war dann bei Ankunft erstmal ne kalte Dusche faellig. Heute bin ich dann morgens um 6h aufgestanden, um den Sonnenaufgang zu sehen, was aber wegen dem schlechten Wetter nichts wurde ?C zu viele Wolken. Wenigstens wars dann beim Zuruecklaufen nicht mehr so heiss. Nach ner recht feuchten Bootsfahrt zurueck aufs Festland gehts nun noch heute Abend nach Koto Bahru, an die Grenze Thailands. Von dort aus werde ich dann den Tama Negra National Park besuchen.
Gruss,
ro
Spontanitaet gehoert zu unseren Staerken
Inzwischen bin ich in Asien. In den letzten Tagen haben sich aber einige Dinge getan, so dass ich erstmal gemuetlich von vorne anfang.
Abends um 11h sind wir in Singapur angekommen. Was das Klima anging wars aber kein Unterschied zu tagsueber - heiss und schwuel. Ueber 30 Grad und 90% Luftfeuchtigkeit. Ich werd wohl ne Weile brauchen mich dran zu gewoehnen.
Am ersten Tag sind wir auf die 'Sentosa Island', auf der eine Art Freizeitresort angelegt ist. Neben dem Wahrzeichen von Singapur, dem Merlion (halb Loewe, halb Fisch), steht dort auch das 'Fort Siloso', eine alte Festung, die Singapur vor Angreifen schuetzen sollte. Heute ist dort ein Mueseum, wo wir uns ein bischen ueber die Geschichte Singapurs informieren konnten. Anschliessend haben wir uns dann mit Minigolfen die Zeit vertrieben. Auf der groessten Minigolfanlage in Asien haben wir 2 mal 18 Locher gespielt, und ich habe Macke beide Male besiegt. Damit habe ich ihm den Titel, den er gegen Michael in Neuseeland gewonnen hat, abgenommen Am Abend gabs dann noch Wasserspiele zu passender Musik mit integrierter Licht- & Lasershow zu sehen.
Der naechste Tag liess uns ein klein wenig Indien erleben. In Little India gabs wegen dem Hindu-Fest 'Deepvali' einen grossen Strassenmarkt, in dem ein riesen Gewusel herrschte. Wir haben uns dort ein indisches Zupfinstrument mit einer Saite gekauft, das der Gitarre aehnelt. Die Tonhoehe wird aber durch Dehnen der Saite erzeugt, anstatt auf einem Griffbrett zu greifen. Am Abend waren wir dann noch bei der 'Night Safari', wo wir alle moeglichen Tiere bei Nacht anschauen konnten. Einige waren leider sehr eingesperrt, damit sie sich nicht in die Dunkelheit verziehen koennen. Schon Paradox, dass ich in Singapur Afrikanische
Elefanten anschaue, obwohl ich vor einem Monat noch in Suedafrika war. Aber dort habe ich leider keine Zeit fuer eine Safari gefunden, weil mir andere Dinge wichtiger waren.
Den dritten Tag in Singapur haben wir dann mit n bischen Bummeln verbracht, ich hab mein Visum fuer Thailand geholt, und wir haben einen Kurztrip nach Indonesien gebucht. Am Abend waren wir dann mit einem Kollegen meines Vaters indisch essen. Wenn des nicht scharf war, dann weiss ich auch nicht! Das beste an dem Essen war vor allem, dass es keine Teller gab, sondern dass wir auf Blaettern vom Bananenbaum gegessen haben. Die wurden einfach auf den
Tisch gelegt, und dann hat man sich da das Essen draufgetan.
Am Mittwoch kam dann endlich unsere grenzenlose Spontanitaet zu Tage Macke hatte beschlossen schnellstmoeglich heimzufliegen. Es ging also die Rennerei in der Stadt los. Ich musste meinen Pass wegen dem Visum holen, er musste schauen dass er die Fluege umgebucht bekommt, ich meinen nach Bangkok auch, und dann mussten wir noch unsere Reisedokumente fuer Indonesien abholen. Am Abend sassen wir dann endlich in der letzten Faehre nach Bintam.
Dort haben wir dann unseren letzten gemeinsamen Tag verbracht. An einem herrlich weissen Strand (vermutlich nicht ganz so weiss wie der Schnee der gerade in Europa faellt), und einem Meer, das fast waermer war als die Luft. Der Sand war so fein, dass er fast schon staubig war. Am Abend mussten wir dann aber wieder zurueck, und ich habe Macke zum Flughafen gebracht, und die Daumen gedrueckt, dass beim Heimflug alles gutgeht. Aber des wird er sicherlich alles noch selber erzaehlen.
Inzwischen, zwei Tage spaeter, bin ich heute in Malaysia angekommen, und werde morgen auf eine kleine Insel, Tioman, fahren um ein paar Tage so richtig abzuschalten. Ich merke, dass ich erstmal meine Gedanken sortieren muss, und alles verarbeiten muss, was ich bisher erlebt habe. Die lezten 2 Monate waren doch sehr erlebnisreich, so dass nicht sehr viel Zeit
zum Nachdenken blieb. Vor allem muss ich ueberlegen was ich weiter machen werde. Nachdem ich ja eigentlich vorgesten nach Bankok fliegen wollte, werde ich vielleicht doch Malaysia und Indonesien(Sumatra) besuchen, bevor ich dann am Ende meiner Reise doch noch nach Thailand gehe.
Ich halte euch jedenfalls weiter auf dem laufenden.
Gruesse,
Robert