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23Nov/100

Santa Barbara und ‘The City’

Mein Abstecher nach Kalifornien begann mit einer Nacht auf dem Flughafen von Toronto. Da mein Flug am frühen Morgen ging, und ich so mitten in der Nacht hätte aufbrechen müssen, bin ich schon am Vorabend hingefahren und habe es mir mit meinem Schlafsack und meiner Isomatte in der Abflughalle gemütlich gemacht.
Beim Flug über Cincinatti nach Los Angeles hatte ich fast die ganze Zeit wolkenlosen Himmel unter und über mir, und damit einen herrlichen Blick auf die unter mir liegenden riesigen Weizenfelder der 'Wheat Bowl' der USA. Die Bucht von Los Angeles war dann allerdings mit einem extrem tief liegenden Nebel überzogen, so dass ich bei bedecktem Himmel mit dem Bus nach Santa Barbara gefahren bin. Dabei konnte ich aber schon die ersten Palmen statt der bisher in Kanada üblichen Ahornbäume sehen.
In Santa Barbara angekommen musste ich dann erstmal wieder ans Meer: nach einem kurzen Spaziergang kam ich an den Strand und konnte mal wieder einen schönen Sonnenuntergang im Pazifik sehen. Am Abend dann hab ich mir noch das Fussballspiel der 'Gauchos' angeschaut. Das ist das Fussballteam der UCSB - University of California Santa Barbara.
Am nächsten morgen bin ich mit dem Fahrrad von Goleta/Isla Vista 15km nach Santa Barbara geradelt, um mir dort die Strandpromenade, den alten hölzernen Pier und die Innenstadt anzuschauen. Obwohl es bedeckt war, war es warm genug um in kurzer Hose und T-Shirt unterwegs zu sein.
Nach einem faulen Sonntag mit ausschlafen und Wäsche waschen ging es dann am Montag mit dem Star Coast Liner teils an der Küste, teils durchs Hinterland bis nach San Francisco, wo ich dann spät abends bei Nebel in San Francisco am Pier 39/Fisherman's Warf angekommen bin. Nach kurzem Spaziergang kam ich in der Jugendherberge am Fort Point an - die Golden Gate Bridge versteckte sich allerdings im Nebel.
Am nächsten Morgen fuhr ich dann mit dem Cable Car durch die Hügel und verschaffte mir einen ersten Überblick über die Stadt. Während ich durch Chinatown lief kam dann auch endlich die Sonne raus. So verbrachte ich den restlichen Tag in 'The City', wie San Francisco von seinen Einwohnern bescheiden betitelt wird. Am Abend kam dann wieder der Nebel auf, so dass ich die Golden Gate Bridge erst am nächsten Morgen zu Gesicht bekam.
Aber auch da ließ Sie auf sich warten. Bei der von einem freiwilligen Stadtführer geführten 'Walking Tour' kam am späten Vormittag dann wieder die Sonne raus, so dass wir von Hügel den ersten Blick auf das Wahrzeichen der Stadt werfen konnten. Wir wurden durch die eher versteckten Ecken der Stadt geführt, was sehr interessant war. Am Nachmittag bin ich dann auf eigene Faust los und hab mir unter anderem das Hippie-Viertel und die California Academy of Science angeschaut, die in einer grossen Glaskuppel einen Regenwald simuliert, und darin alle möglichen Tierarten hält. Zum Abend hin bin ich dann zum schier endlos langen Strand am Golden State Park gefahren um einen herrlichen Sonnenuntergang zu geniessen.
Der nächste Morgen begann dann in aller Frühe mit der ersten Tour des Tages nach Alcatraz, der Gefängnisinsel in der Bucht von San Francisco. Das frühe Aufstehen hatte sich gelohnt, denn so konnte ich die Eindrücke eines fast menschenleeren Gefängnisses auf mich wirken lassen. Die massiven Zellblöcke und die mehrstufigen Sicherheitsvorkehrungen lassen nur erahnen, was für Verbrecher hier eingebuchtet waren - unter Ihnen beispielsweise der berühmt berüchtigte 'Al Capone'. Auch wenn es einige Ausbruchsversuche gab - offiziell ist niemand diesem Gefängnis entflohen. Die drei Häftlinge, die es bis ins Wasser geschafft haben sind offensichtlich ertrunken.
Am Nachmittag habe ich mir dann ein Rad geliehen und bin über die Golden Gate Bridge gefahren. Danach ginge weiter in eine kleine Bucht zu einem Strand um dann mit einem Zwischenstop am Leuchtturm den Rückweg anzutreten. Leider war die Strasse, die ich für meine Rundtour nehmen musste offiziell wegen Bauarbeiten gesperrt, ich liess mich davon aber nicht abhalten - mit Folgen. Nachdem ich bereist ca. 20 Minuten lang bergauf geradelt war, hörte ich hinter mir plötzlich eine Sirene aufheulen. Ein Ranger war mir mit seinem riesen Pick-Up gefolgt und stellte mich zur Rede: Ausweiskontrolle und Funkverkehr mit der Zentrale unter Androhung einer Strafe. Nachdem ich ihm allerdings meine Situation erklärt hatte, sah er glücklicherweise von einer Strafe ab, und eskortierte mich die ganze Strecke den Berg hinauf. Der Preis den ich für dieses kleine Abenteuer zahlen musste war, dass ich am höchsten Punkt mit der besten Aussicht auf 'The City' und die Bucht mit der Golden Gate nicht anhalten durfte. Dafür konnte ich dann mit Vollgas den Berg runterfahren, was die Mühe des Aufstiegs dann doch noch belohnt hat. Abendessen gab's dann im 'Bubba Gummi': ein Eimer frisch gebratener Shrimps in Knoblauchbutter.
Nach diesen ereignisreichen drei Tagen in San Francisco ging es dann zum Ende der Woche in aller Frühe mit dem Greyhound Bus zurück nach Santa Barbara, wo ich für die restlichen 10 Tage einen Mietwagen gemietet habe. Damit ging's dann am Wochenende auf einen weiteren Roadtrip.

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