on my way Backpacking, roadtripping and travelling the world

14Oct/100

hello prairies

fuer die vor uns legenden knapp 3400 km durch die prairies von calgary nach toronto hatten wir uns ca. eine woche zeit gegeben, so dass wir hier und da ein paar sachen anschauen konnten. allerdings gab es doch einige stunden, die wir auf der strasse verbrachten.
unser erster stopp fuehrte uns zum cypress hills provincial park wo wir an einem aussichtspunkt - eine anhoehe die ca. 150m aus dem umland herausragt - unseren blick in richtung osten werfen konnten: flaches land soweit das auge reicht. die wenigen baeume, die auf diesem von gletschern plattgewaltzten boden wachsen, fingen aber auch hier schon an, sich auf den herbst und wintere vorzubereiten, so dass man vile gefaerbte blaetter sehen konnte. da in diesem bereich kanadas die wenigen siedlungen meist mehere zig kilometer voneinander entfernt sind, sind die lichtquellen am abend sehr rar. das brachte uns dazu, in der ersten nach auf diesem trip unter freiem himmel zu schlafen und den sternenhimmel zu beobachten. dies sollte eine konstante auf unseren weg in den osten werden.
am naechsten tag besuchten wir den grasslands national park wo wir auf einer wanderung neben einigen grossen kolonien von erdmaennchen auch hier wild lebende bisons sahen. man sollte diesen imposanten tieren nicht zu nah kommen, was aber leicht gesagt ist, wenn solch ein bulle hinter dem naechsten huegel fast direkt auf einen zukommt. die begegnung verlief aber ohne zwischenfall, da wir uns in ruhe zurueckbewegten und ihm das wegerecht gaben.
der naechste stop war dann ausnahmsweise mal wieder eine stadt: moose jaw. der name ist hier programm, so dass sogar die strassenschilder an den zebrastreifen einen fussgaenger mit einem moose an der leine zeigen :)
moose jaw ist dafuer bekannt, dass al capone zur zeit der amerikanischen prohibition hier in unterirdischen tunneln einen unterschlupf hatte. der hier illegal gebrannte 99,7%-ige alkohol wurde dann von schmugglern in die staaten gebracht. die tour war recht interessant, vor allem weil es keine "normale" fuehrung war, sondern schauspieler uns mit auf eine zeitreise nahmen, und wir uns so in die schmuggler der damaligen zeit hineinversetzen konnten.
unsere folgenden etappen waren mit mehr kilometern als stopps versehen, so dass wir einen grossteil der prairies in der nacht durchquerten. auf schnurgeraden strassen ging es fuer stunden immer geradeaus. entgegenkommende autos konnte man schon frueh am scheinwerferlicht erkennen, es dauerte aber einige minuten, bis man sie passierte. der rekord, den wir aus langeweile stoppten lag hier bei ueber 4 minuten. man sagt, dass wenn einem hier der hund davonlaeuft kann man ihn noch tagelang weglaufen sehen...
so fuhren wir in halben nachtschichten in die nacht hinein, solange wir wach bleiben konnten, um dann auf irgendeiner seitenstrasse anzuhalten in mehr oder weniger im strassengraben neben dem auto die isomatte und den schlafsack auszulegen. in einer nacht - es war gegen 3h morgens - kam sogar die polizei vorbei und fragte, was wir hier machen. als der polizist hoerte, dass wir aus deutschland kommen, erzaehlte er uns, dass er ein jahr in berlin gelebt hatte, und die damalige zeit in bester erinnerung hat. nach den obligatorischen baerenwarnungen fuhr er dann mit seinem kollegen davon und lies uns unser lage auf der strasse einrichten. :)
so durchquerten wir manitoba ohne etwas anzuschauen bis wir im oestlichen teil von ontaria erstmals wieder einen groesseren stop einlegten. im lake superior provincial park konnten wir bei einem herrlichen hike durch den wald die gruen, gelb, orange, rot und braun gefaerbten blaetter bestaunen. auf halber strecke kamen wir ans ufer des lake superior. die wellen, die sich am strand brechen und der freie horizont verschaffen einem den eindruck verschafft, am meer zu sein.
der letzte stop auf unserem weg nach kitchener in der naehe von toronto war dann tobermory im fathom five national marine park auf der bruce peninsula. mit einer faehre fuhren wir dazu ueber einen der grossen seen, den lake huron.
ich hatte im reisefuehrer von dem klaren wasser gelesen, welches diesen unterwassernationalpark ausmacht. dies fuehrt dazu, dass das der beste ort ist, um in kanada zu tauchen. also beschloss ich, der sache eine chance zu geben. am naechsten morgen wurde mir im tauchshop ein tauchpartner vermittelt und die ausruestung gegeben, so dass wir am nachmittag mit dem auto zum strand fuhren, um von dort aus alte schiffswracks anzuschauen. da corinna nicht taucht, blieb sie oben und schnorchelte ueber uns waehrend wir zwei unten um die wracks herumtauchten. da das wasser im see bei kalten 13 grad celsius liegt, wurden wir dafuer in zwei schichten 7mm dickes neorpren gesteckt. ausgeruestet mit handschuhen, fuesslingen und einer sturmmaske gab es ausser der nasenspitze kaum etwas, was nicht unter neopren versteckt war, so dass uns nicht wirklich kalt war. allerdings war das tauchen auf den philippinen bei ca 25 grad wassertemperatur dann doch etwas angenehmer. nichtsdestotrotz war der tauchgang sehr interessant. man konnte sogar noch den grossen schiffskessel erkennen, der das schiff vor jahrzehnten noch angetrieben hat.
nach einer weiteren kleinen wanderung im bruce peninsula national park am naechsten tag kamen wir dann am abend bei corinnas grosscousin in kitchener an, wo wir seitdem unsere basis aufgeschlagen haben.

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